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Ein neues WLAN-Zeitalter

mit dem neuen Standard Wi-Fi 6E

Erstmals seit 2002 erweitert sich das Frequenzspektrum für WLAN. Durch den neu freigegebenen unteren 6-Gigahertz-Bereich, zieht der Wi-Fi 6 Extended (Wi-Fi 6E) Standard nun auch in Deutschland ein. Und das wird auch Zeit, denn die bisher genutzten 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenzbänder sind mit der steigenden Anzahl von Geräten überlastet. Immer öfter kommt es zu gegenseitigen Störungen, die versprochenen Geschwindigkeiten und Reichweiten können kaum mehr eingehalten werden und Ausfälle sind keine Seltenheit. Durch den neuen Standard werden die Frequenzen zukünftig entlastet und somit die drahtlose Netzwerkkommunikation stabilisiert. Wir geben einen Überblick über die Besonderheiten und Vorteile der neuen Technik.

Wi-Fi 6 und Wi-Fi 6E – Wo liegt der Unterschied?

Theoretisch unterscheiden sich die beiden Standards nicht in ihrer Funktion. Der neue Standard Wi-Fi 6E verwendet ebenso alle Regeln und Funktionsweisen, die von seinem Vorgängerstandard 802.11ax (Wi-Fi 6) vorgegeben wurden. Der Unterschied liegt darin, dass mit der neuen Wi-Fi 6E Technik ein neuer, bisher komplett unbenutzter Frequenzbereich für WLAN freigegeben wurde. Wi-Fi-6E-fähige Geräte können somit das untere Spektrum des 6-GHz-Bandes benutzen und bewegen sich nicht mehr in den vollgestopften 2,4- und 5 GHz Bereichen.

Der Frequenzbereich

von Wi-Fi 6E

In Deutschland wird das 6-GHz-Band durch den Frequenzbereich von 5,945 bis 6,425 GHz begrenzt. Insgesamt stehen in diesem Bereich 24 Kanäle zur Verfügung, die einzeln oder gebündelt genutzt werden können. Zum Vergleich: Im 5-GHz-Band gibt es 19 Kanäle, im 2,4-GHz-Band nur drei.

Durch 6 GHz kommen also etwa 1,2 GBit/s an Datenrate zu den bereits vorhandenen 1,1 GBit/s hinzu. In Summe sind das 2,3 GBit/s, die künftig für die WLAN-Nutzung zur Verfügung stehen werden. Die Gesamtbandbreite teilt sich dabei auf alle Netzwerkteilnehmer gleichmäßig auf. Um die Datenübertragungsrate zu erhöhen, funktioniert die Kanalbündelung bei Wi-Fi 6E besonders gut. Die vielen 20-MHz-Kanäle können zu breiteren Kanälen zusammengefasst werden, um die Internetgeschwindigkeit zu erhöhen.

Die Vorteile auf einen Blick

Breites Spektrum

Wi-Fi 6E verwendet in Deutschland den Frequenzbereich zwischen 5,925 und 6,425 GHz, damit steht ein breites Spektrum von 1.200 MHz zur Verfügung, das sich in bis zu 6 Kanäle mit jeweils 80 MHz aufteilt, beziehungsweise in bis zu drei Kanäle mit jeweils 160 MHz Bandbreite.

Geschwindigkeit

Das Tempo von Wi-Fi 6E erreicht bei einer Kanalbreite von 160 MHz bis zu 1.201 Mbps je Antennen-Stream. Ein Router mit vier Streams erreicht damit beispielsweise maximal 4.804 Mbps. Unterstützt ein Router mehrere Streams, erhöht sich die Geschwindigkeit entsprechend.

Stabilität

Wi-Fi 6E sorgt für eine schnellere, störungsärmere und allgemein stabilere WLAN-Verbindung. Innerhalb der EU wird ein unlizenziertes Frequenzband verwendet, was äußere Störfaktoren unwahrscheinlich macht. Daher könnte sich Wi-Fi 6E schnell als primäres Frequenzband überall dort durchsetzen, wo hohe Datenraten benötigt werden.